Adventsgedicht
Von drauß aus der Kälte komm ich her
Ich muss euch sagen, mein Leben ist schwer.
Allüberall muss ich wegflitzen,
kein Platz für mich da zum warmen Sitzen.
Nun zitter‘ ich hier, mir ist so kalt,
öffnet denn keiner die Tür mir bald?
Hört denn niemand mein zaghaftes Flehen?
Alle Menschen nur geschäftig vorüber gehen.
Mein Bäuchlein knurrt, denn leer ist mein Magen,
ein Mann steht am Imbiss. Soll ich es wagen?
Zitternd und bibbernd, die Not ist so groß,
ich fasse mir Mut und lauf auf ihn los.
Freundlich bittend streich ich um die Beine,
er schaut zu mir runter „Na du bist ja eine“
„Hast sicherlich Hunger, und kalt ist dir auch“.
Er fasst zu mir runter; hab’ kein Vertrauen, ich fauch.
Wie kann er auch wissen, was mir schon geschah,
wie oft ich getreten und weggejagt war.
Ein freundlicher Blick ein liebes Wort,
„Bleib bei mir, keine Angst, lauf doch nicht fort.“
„Ich hatte ein Kätzchen, es ist wie ein Traum,
du siehst ihm so ähnlich, ich glaube es kaum.“
Sacht nimmt er mich zärtlich auf seinen Arm,
unter den Mantel, hier ist es so warm.
Er bringt mich mit schnellen Schritten ins Haus,
Ich muss nun nie mehr in die Kälte hinaus.
Hab alles, was ein Katzenherz begehrt,
keinen Wunsch, den es gibt, der mir wird verwehrt.
Umsorgt und geborgen, mit weichem Kissen,
verwöhnt und gehätschelt mit leckeren Bissen.
Mein Herrchen und ich, wir haben uns gefunden.
Ein Band der Liebe hat uns verbunden.
Ach, gäb’s für all meine Freunde ein Happy End,
das wäre mein schönstes Weihnachtsgeschenk.
(Marita H.)