Jahre und Jahre lang hatte ich den Gedanken, Katzen zu adoptieren. Aber ich wollte sicher sein, dass ich es wirklich wollte und dass es nicht nur eine temporäre Idee war. Die Zeiten während COVID waren auch nicht die besten, um solche Entscheidungen zu treffen, deshalb habe ich bis Ende 2022 gewartet.
Als der Gedanke immer noch in meinem Kopf war, habe ich mich entschieden zu recherchieren und herauszufinden, wo man Katzen adoptieren kann. Es kam für mich nie in Frage, eine Katze zu kaufen. Ich fand es immer unmoralisch, dass jemand damit Geld verdienen könnte…
Nach viel Suche, Kontaktaufnahme und Gesprächen mit verschiedenen Personen habe ich mich für Mari und “Traumkatzen” entschieden. Vielleicht war es nur mein Bauchgefühl, aber ich wusste, dass ich das Richtige gefunden hatte.
Die beiden kleinen Brüder haben mich schon auf dem Bild angesprochen. Da ich sicherstellen wollte, dass sie die Richtigen für mich sein könnten, haben wir das Tierheim kontaktiert, um herauszufinden, ob beide die Richtigen für jemanden wie mich waren, der keine Erfahrung mit Katzen hatte.
Dank Mari ist der ganze Prozess super schnell verlaufen. Am Anfang habe ich mich ein wenig gewundert, warum alles so zügig vonstattenging, aber irgendwann hat Mari erwähnt, dass sie gesehen hatte, dass ich bald Geburtstag hatte. Dann wusste ich sofort, warum Mari mir geholfen hat
Der letzte Schritt war ein Besuch, um die Zustimmung für meine Wohnung zu bekommen. Auch hier war ich angenehm überrascht, wie nett Angela war. Es fühlte sich an, als hätte ich eine alte Bekannte getroffen. Sie hat viele gute Vorschläge gemacht und sich bereit erklärt, mir zu helfen, falls es nötig wäre.
Nach dem letzten “Ok” kam das Warten und Vorbereiten. Katzenklo kaufen, Balkon und Fenster sichern, Spielzeug besorgen, Katzenbäume kaufen, Zimmer einrichten… es gab einiges zu tun, aber die Zeit bis zur Abholung verging richtig langsam. Ich konnte es kaum erwarten
Dann war der Tag gekommen, und ab nach Neu-Ulm, um die beiden abzuholen. Die Hinfahrt fühlte sich wie eine Ewigkeit an, aber die Rückfahrt verging wie im Flug.
Ich konnte mir nur vorstellen, wie es wäre, länger als 24 Stunden in einer Box von Spanien nach Deutschland in einem Bus mit anderen Tieren transportiert zu werden…. Ich würde nur denken “Wo zum Teufel bin ich? Wer bist du? Lass mich in Ruhe…”
Und genau so habe ich es gemacht. Futter bereitgestellt, beide Katzen im “Katzenzimmer” untergebracht und einfach Zeit für sie gelassen. Angela hatte mir auch geraten, eine Höhle zu bauen, falls sie Angst haben könnten. Zum Glück habe ich das befolgt, denn Oli (Tigri) hat länger gebraucht. Ali (Murzi) war von Anfang an ganz entspannt und zeigte keine Angst, aber Oli war genau das Gegenteil. Er versuchte sich nur zu verstecken, und da wurde mir klar, dass es Zeit brauchen würde. So vergingen Wochen, bis Oli nicht mehr in der Höhle war und auf meinen Füßen schlief.
Da ich keine vorherige Erfahrung hatte, habe ich versucht, mich so gut wie möglich selbst vorzubereiten und über Katzen zu lesen. Trotzdem bin ich überrascht, wie interessant sie sind. Man kann ihre Persönlichkeiten so deutlich sehen und definieren. Wie beide nach einem Jahr immer noch näher zu mir kommen und mehr Vertrauen zeigen.
Dabei habe ich auch gelernt, sie so zu akzeptieren, wie sie sind, und ihnen Zeit für sich zu lassen. Wenn sie es wollen, kommen sie zu mir. Am Anfang war ich ein wenig verwirrt und habe nicht ganz verstanden, warum sie sich nicht von mir berühren lassen wollten.
Jetzt, nach fast einem Jahr, bin ich zu 100% sicher, dass es die richtige Entscheidung war.
Einfach zu sehen, wie sie dort liegen und die Sonne genießen, oder zu beobachten, wie sie einer Fliege hinterherjagen… oder wie sie gemeinsam spielen.
Es ist unbezahlbar.
Und mir ist schon klar, dass sie bereits ein Teil meiner Familie sind…
oder ich ein Teil ihrer bin
Und ich darf auch Jaime (der sie gefunden hat) und Paula (Tierheimmitarbeiterin) aus Madrid nicht vergessen. Ich stehe immer noch in Kontakt mit beiden, und es hat sich eine Freundschaft entwickelt, die wir alle nie erwartet hätten, aber die wir alle gleichzeitig als richtig schön empfinden.