Gusgus
Name | Gusgus |
ID-Nummer | ID 25/127 |
Geschlecht | männlich |
Geburtsdatum | geb. ca. 08/2023 |
Rasse | EKH |
Farbe | rot getigert |
Eigenschaften | sozial |
Haltungsform | Wohnungshaltung |
Krankheiten/ Handicaps | – |
Kleine Oasen inmitten der harten Realität der Straße sind für viele herrenlose Tiere die von Tierschützern betreuten Kolonien. Hier werden sie regelmäßig mit Futter versorgt und alle Tiere werden kastriert, um den Teufelskreis des Elends zu durchbrechen. Doch der Konkurrenzkampf unter den Streunern ist manchmal hart. Gusgus (geb. ca. 08/2023) tauchte als Neuzugang in der Kolonie auf und wurde als ehemaliger Hauskater von einigen geübten Kämpfern verprügelt. So wurde er herausgefangen und für zu zutraulich befunden, um nach erfolgter Kastration wieder zurückgesetzt werden zu können, denn dem gnadenlosen Straßenleben wäre Gusgus nicht gewachsen. Freundlich zu sein, zahlt sich aus und so durfte er süße Rotschopf in eine private Pflegestelle ziehen.
Nette Menschen, die ihn streichelten und mit ihm spielten, gemütliche Kuschelbettchen, tolle Kletterbäume, ruhige Höhlen, ein lecker gefüllter Fressnapf, ganz viel Spielzeug und sogar pelzige Spielkameraden zum Toben. So war es perfekt und Gusgus wähnte sich am Ziel seiner Träume.
Doch Gusgus wusste nicht, dass die Tücke einer Pflegestelle auch auf ihn lauerte. Sie währt nicht ewig. Hat man erst einmal ein Fast-Zuhause kennengelernt, dann fällt der Rückschritt ins Tierheim umso schwerer.
Die Katzenkolonie befand sich in Cordoba und damit weit außerhalb des Einzugsgebietes unseres Partnertierheims. Doch die freundschaftlichen Bande der Tierschützer kennen keine zu weiten Entfernungen und gegenseitige Hilfe ist selbstverständlich. Gusgus durfte ins Tierheim nach Madrid umsiedeln, um hier eine bessere Chance auf ein richtiges Zuhause zu bekommen.
Durfte? Für Gusgus fühlte es sich eher wie ein „musste“ an, denn bei Ankunft in Madrid fand er sich sofort in der Quarantänestation wieder, die für die nächsten Wochen seine Unterkunft war. Sollte er sich so getäuscht haben? So sieht ein Zuhause aus? Obwohl Geduld nicht zu seinen Stärken gehört, ergab er sich in sein Schicksal, war brav und knüpfte so viel Kontakt mit den Pflegern, wie es in der Quarantäne möglich ist. Die Belohnung folgte auf dem Fuße – pardon – auf der Pfote und Gusgus konnte den nächsten Schritt in das Katzengemeinschaftszimmer machen.
Belohnung? Für Gusgus, der so sehr seine liebevolle Pflegestelle vermisste, war das kein großer Fortschritt. Für ihn war es ein Vertrauensbruch. Was hatte er denn bloß getan, dass er weggegeben wurde? Wie ein Türsteher sitzt er nun in der Kratzbaumhöhle direkt an der Tür, beobachtet jeden, der hineinkommt und herausgeht und hofft jedes Mal, dass er mitgenommen wird. Mit den anderen Katzen hat er keinerlei Probleme. Dennoch zieht Gusgus sich hier eher zurück und die sonnige Fröhlichkeit, die er in seiner Pflegestelle hatte, ist verschwunden. Auch die Streicheleinheiten der Pfleger kann er nur halbherzig genießen.
Nun träumt Gusgus wieder seinen schönen Traum von einem Zuhause und hofft so sehr, dass er dieses Mal richtig in Erfüllung geht. In seinem Traum erscheinen Menschen, die ihn liebhaben und sich niemals wieder von ihm trennen würden. Die ihn beschmusen, mit ihm spielen und ihm ins Öhrchen flüstern „Du bist jetzt zu Hause!“. Ein freundlicher Spielgefährte für all die Dinge, die man nur unter Katzen so richtig machen kann, darf natürlich nicht fehlen. Vielleicht sogar ein abgenetzter Balkon mit einem Aussichtsplatz, um Vögel, Insekten und auch die Nachbarn immer im Blick zu haben und wenn gerade mal niemand zum Beobachten da ist, ein Nickerchen in der Sonne zu machen.
Um den großen Moment ja nicht zu verpassen, hat er schon strategisch seinen Auszug aus dem Tierheim geplant. Er ist kastriert, geimpft, negativ auf FIV und FeLV getestet, trägt seinen Mikrochip und den EU-Reisepass hält er immer griffbereit in der Pfote.
„Träume nicht dein Leben – lebe deine Träume.“ Darf Gusgus das mit Ihnen tun?
Gusgus hat am 20.09.2025 ein neues Zuhause in Spanien gefunden.