Toñi

NameToñi
ID-NummerID 25/098
Geschlechtweiblich
Geburtsdatumgeb. ca. 01/2015
RasseEKH
Farbegrauweiß getigert
EigenschaftenEinzelkatze
HaltungsformWohnungshaltung
Krankheiten/ Handicapss. Text

Sicherlich haben nicht Übermut oder Abenteuerlust Toñi (geb. ca. 01/2015) in diese ausweglose Lage gebracht. Vermutlich hatte sie sich erschreckt oder war von einem Hund gehetzt worden und hatte ihr Heil in der Flucht gesucht – allerdings in der Vertikale. Und so saß Toñi hoch oben auf einem Baum und stellte sich die älteste aller Katzenfragen: „Wie komme ich hier bloß wieder runter?“. Tierliebe Passanten verständigten die Feuerwehr, die jedoch von Toñi nicht als Rettung, sondern als weitere Bedrohung angesehen wurde. Ängstlich kletterte Toñi noch höher in dem Baum hinauf, bis die Äste bedenklich dünn wurden. Doch der Feuerwehrmann ließ sich nicht beirren, packte beherzt zu und umklammerte Toñi, bis der Personenkorb der Auszugsleiter wieder sicheren Boden erreichte. Noch einmal mit dem Schrecken davongekommen, wurde Toñi in ein mit unserem Partnertierheim befreundetes Tierheim gebracht. Dieser für Toñi so aufregende Tag, der ein erster Schritt in ein glückliches Leben bedeuten sollte, liegt mittlerweile fast 9 Jahre zurück. In dieser für eine Katze unglaublich langen Zeit, hat Toñi nicht eine einzige Anfrage bekommen oder auch nur einen Besucher für sich einnehmen können. Wie ist das möglich?

Hunderte von Artgenossen hat Toñi kommen und gehen sehen. Nur sie musste bleiben und warten. Vielleicht hat auch dieser ständige Wechsel von Artgenossen dazu beigetragen, dass Toñi eher unabhängig von ihren Pelzgenossen lebt und deren Nähe weder sucht noch schätzt. Ihre Konstante im Leben sind die Tierpfleger und die liebt sie über alles.

Toñi wirkt immer etwas mürrisch und wer könnte es ihr verdenken? Unsere Kollegen fühlten sich bei ihr an eine alte Frau aus dem Dorf erinnert, die immer schlecht gelaunt war, über alles und jeden schimpfte aber doch ein Herz aus Gold hatte. Toñi wird im Tierheim daher Señora Toñi genannt und diese Höflichkeitsform passt perfekt zu ihrer würdevollen und leider auch etwas zu stattlichen Erscheinung. Frustfressen – ein Problem, das auch uns Menschen nicht unbekannt sein dürfte. Toñi, die immer etwas zurückgezogen lebt, hat das Fressen zu ihrem Tages-Highlight erklärt. Nicht nur, dass ihr alles gut schmeckt – die vollen Näpfe werden halt auch von den Pflegern angebracht, so dass es als Vorspeise und zum Nachtisch reichlich Streicheleinheiten gibt.

Natürlich muss es nicht die Bikini-Figur sein, aber Toñi sollte doch langsam aber sicher etwas abspecken, denn die überflüssigen Pfunde belasten auf Dauer Herz und Gelenke. Mit kalorienreduziertem Feuchtfutter und mehr Bewegung, kommt man dem Ziel zum Normalgewicht sicherlich näher. Auch ein abgenetzter Balkon kann zu mehr Bewegung motivieren.

Toñis neue Menschen sollten charakterstark sein und sich nicht von ihren schmachtenden Blicken zu einer Leckerchengabe bezirzen lassen. Belohnen sollten sie die durchsetzungsfähige Señora lieber mit Streicheleinheiten, denn davon kann Toñi nicht genug bekommen. Toñi besitzt ein Wesen, das so manch einer abwertend als „typisch Katze“ bezeichnen würde. Wahre Katzenliebhaber aber wissen, dass man einfach nur das kleine ABC der Katzensprache beherrschen muss. Anbieten aber nicht Aufdrängen und einer Katze den Respekt entgegenbringen, den wir auch für uns selbst beanspruchen würden, sind die einfachen Zutaten für ein glückliches Miteinander. Toñi ist die Idealbesetzung für Menschen, die Katzen gerade deswegen mögen, weil sie Katzen sind über manch schrulligen Wesenszug schmunzeln können. Schmuse-Freaks und Kuschel-Süchtige sind hier absolut richtig.

Für Toñi wäre ein ruhiges Zuhause perfekt, wo sie ohne weitere Artgenossen oder allenfalls mit einem älteren und ruhigen Samtpfötchen, die Liebe und Zuwendung ihres/r Menschen genießen dürfte. Sie liebt es, gestreichelt zu werden und sie hat 9 lange Jahre nachzuholen.

Toñi ist schon so lange bereit, endlich den richtigen Schritt ins Glück zu machen. Sie ist kastriert, geimpft, negativ auf FIV und FeLV getestet und trägt sogar zwei Mikrochips, da der erste zunächst nicht abrufbar war. Der kürzlich durchgeführte medizinische Check-Up sah perfekt aus, bis auf den hässlichen Eintrag „Übergewicht“.

9 Jahre Wartezeit müssen doch nun endlich belohnt werden!

Toñi freut sich auch über liebe Paten, die ihre Versorgung finanziell unterstützen.