Projekt Timoteo

Unsere Vermittlungstexte beginnen immer mit einer kurzen Einleitung, wie das jeweilige Tier den Weg in unser Partnertierheim gefunden hat. Die wenigen Sätze zur Vorgeschichte unserer Katzen, über die vermutlich auch schnell hinweggelesen wird, zeigen allerdings nicht, wie viel Mühe, Zeit, Geduld, Misserfolge und auch Gefahren mit der Rettung unserer Schützlinge verbunden sind.

Wir möchten Ihnen das Projekt „Timoteo“ vorstellen, das uns in der Vergangenheit viel Arbeit bereitet hat, leider aber auch in der Zukunft noch bereiten wird.

In der Calle Timoteo Domingo in Madrid gibt es eine baufällige Villa, die von zwei mittlerweile über 80-jährigen Männern bewohnt wird. Schon immer lagerten Müll und alte Möbel vor dem Haus und auf dem Grundstück, doch mittlerweile ist ein unerträgliches Ausmaß erreicht. Zu der tragischen Verwahrlosung der beiden Bewohner kommt hinzu, dass dort eine nicht genau definierbare Anzahl an Katzen gehalten wird. Die Tiere werden weder gefüttert, versorgt noch kastriert. Die Katzen schreien und führen Kämpfe um das nackte Überleben. Ein Entkommen ist für sie kaum möglich, da das Grundstück von einer hohen Mauer umgeben ist. Fluchtversuche haben schon zu tödlichen Verletzungen geführt, da sich unmittelbar vor dem Haus eine vielbefahrene Straße befindet.

Anwohner beobachten diese furchtbaren Zustände schon seit über zwanzig Jahren. Einige versuchen wenigstens über die Mauer hinweg oder unter der Tür hindurch, die Tiere mit Futter zu versorgen.

Eine Nachbarin hat immer wieder Briefe an die Behörden, das Rathaus und die Polizei geschickt. Die verwahrlosten Menschen und Tiere interessierten allerdings niemanden.

Nur der stinkende Müll führte zu einer Ortsbegehung und zumindest einer einmaligen Räumung.

Während dieser Aktion konnten sieben Katzen heimlich gefangen und mitgenommen werden, die jetzt Aufnahme im Tierheim fanden.

Einer freiwilligen Helferin war es zuvor schon gelungen, drei Katzen zu retten, denen die Flucht über die Mauer geglückt war.

Die hochträchtige Susi, die kurz darauf ihre 5 Kitten zur Welt brachte,

sowie ihre Schwester Peque.

Alle haben inzwischen ein schönes Zuhause gefunden.

Auch Visi schaffte den Sprung aus der Hölle, verletzte sich dabei allerdings.

Er wartet zusammen mit Kumpelchen Hache noch auf ein Zuhause.

Dies sind die 7 Katzen, die heimlich gerettet werden konnten. Sobald sie vermittlungsfähig sind, werden wir sie natürlich vorstellen.

Auch unsere Tierschutzkollegen boten Hilfe an, die Tiere übernehmen oder doch wenigstens kastrieren zu dürfen. Doch die beiden Bewohner lehnten ab. Da es sich um ein unzugängliches Privatgrundstück handelt, können hier leider keine Fallen platziert werden. Es bleibt nur, immer wieder hartnäckig Hilfe anzubieten, auf die Behörden einzuwirken und einige Katzen auf die Mauer zu locken, um sie hier abfangen zu können. Verletzte, kranke, geschwächte Tiere sowie Katzenbabys haben keinerlei Chance…

Helfen zu wollen aber nicht helfen zu dürfen, ist eine Situation, die einen ohnmächtig macht und verzweifeln lässt. Doch wir werden nicht aufgeben!

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie das Projekt „Timoteo“ unterstützen würden – sei es mit einer Spende oder gar einer Adoption, damit wir auch in Zukunft weitere Tiere aus dieser Hölle befreien können.