Darky

An den betreuten Katzenkolonien unseres Partnertierheims in Madrid gibt es immer wieder Neuzugänge. Die Katzen finden den Weg alleine an diese Plätze oder sie werden auch zielgerichtet von ihren Besitzern dort entsorgt. Ein für diese Menschen einfacher, wenn auch verantwortungsloser Weg. Für eine Katze, die Familienanschluss hatte, gefüttert und umsorgt wurde, muss solch ein Erlebnis die Hölle sein. Darky (geb. 12/2016) wurde in einer betreuten Kolonie angetroffen und fiel durch ihr soziales, liebes Verhalten auf. Katzen, die sich kontaktfreudig und sozial verhalten, werden in aller Regel mit in das Tierheim genommen und dort zunächst gesundheitlich überprüft, kastriert und nicht mehr in die Kolonie zurückgebracht. Sie kommen nach durchlaufener Quarantäne in eines der Gemeinschaftszimmer und warten auf eine neue Familie.

So wäre der weitere Weg für Darky verlaufen, jedoch wurde bei den Untersuchungen ein positiver FIV-Test festgestellt. Für Darky hatte die Diagnose eine schlechte und eine gute Seite. Einerseits gab es den positiven FIV-Befund, doch andererseits bedeutete er die Eintrittskarte für den Einzug auf eine Pflegestelle, denn der Zugang in das Katzenzimmer im Tierheim war ihr als FIV-positive Katze damit verwehrt.

Als Darky im Tierheim ankam, war sie in keinem so guten Gesundheitszustand. Es fiel gleich auf, dass sie große Probleme mit dem Mäulchen hatte. Alles war sehr entzündet und man musste ihr bis auf die Fangzähne alle Zähne entfernen. Sie erhielt zunächst Schmerzmittel, Antibiotika und auch ein Spezialfutter. Da man ihr Mäulchen immer etwas im Auge behalten muss, ist sie mit einer entzündungshemmenden Therapie gut eingestellt.

Da die Pflegestellen sehr rar und restlos ausgeschöpft sind, ist Darkys derzeitige Unterbringung alles andere als ideal zu nennen. Darky muss leider von den negativ getesteten Katzen separiert in einem eigenen Raum leben. Dennoch hat Darky erstaunliche Fortschritte gemacht. War sie anfangs noch sehr schüchtern und vorsichtig, hat sie nun gelernt, dass man Menschen nicht nur vertrauen kann, sondern auch ganz viele Streicheleinheiten bekommt. Sehnsüchtig wartet sie nun auf die Besuche ihrer Pflegemama und ist immer enttäuscht und traurig, wenn die gemeinsame Zeit viel zu schnell verfliegt.

Darky liebt es gebürstet zu werden. Sie kringelt sich dann genießerisch von einer Seite auf die andere, damit keine Stelle ihres Fells ausgelassen wird. Ihre große Leidenschaft kann man ihr förmlich ansehen. Darkys Fell glänzt wie eine Schelllackpolitur und so ist aus dem zusammengekauerten Angsthäschen eine wunderhübsche und elegante Pantherin geworden.

Darky ist eine kluge Katzendame. Sie lernt schnell und ihr Pflegefrauchen ist immer wieder beeindruckt, dass die pfiffige Darky schon im Voraus weiß, was man vorhat. Mit ihren wundervollen gelben Augen beobachtet sie sehr genau und kann Zusammenhänge gut erfassen und kombinieren. Sie ist eine sehr saubere Katze und selbst in ihrem begrenzten Bewegungs- und Kontaktradius ist sie ruhig und überaus artig.

In Zukunft könnte Darky in einer sozialen, lieben FIV-positiven Katzengruppe oder auch mit nur einem weiteren „FIVerling“ zusammenleben. In der Kolonie zeigte sie sich verträglich mit ihren Leidensgenossen.

Zu einem abgesicherten Balkon würde die hübsche Darky bestimmt nicht nein sagen, aber mit ein paar Sonnenstrahlen an einem gesicherten Fenster wäre die bescheidene Darky schon zufrieden.

Lackfellchen Darky ist bereits kastriert, gechipt, positiv auf FIV und negativ auf FeLV getestet. Den Reisebus nach Deutschland wird sie mit den nötigen Impfungen und ihrem EU-Heimtierausweis besteigen.

Auch wenn Darky positiv auf FIV getestet wurde, hat sie eine gute Chance ein hohes Alter zu erreichen. Viel Liebe, Geborgenheit, eine stressfreie Umgebung und ein gutes, hochwertiges Futter sind hierfür das beste Patentrezept.

Darky möchte nun endlich aus der namensgebenden Dunkelheit heraustreten und ihr tapferes Katzenherz gerne an Menschen verschenken, die sie nie mehr enttäuschen und ihr ein Zuhause auf Lebenszeit schenken.

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Die traurige Nachricht, die uns am 09.10.2023 erreichte, können wir noch gar nicht glauben. Die bezaubernde Darky, fühlte sich letzte Woche nicht ganz wohl und wurde zur Behandlung in die Tierklinik gebracht. Dort ist sie nun völlig unerwartet an einer schweren Sepsis verstorben.

Mit Kater Brion, den sie auf der Pflegestelle kennen und lieben lernte, hatte sie einen treuen Freund an ihrer Seite, der ihr Sicherheit und Zuversicht gab. Brion bleibt nun traurig zurück und wird seine hübsche Freundin Darky sicherlich sehr vermissen. Wie gerne hätten wir dieses ungleiche und unglaublich süße Paar gemeinsam in einem liebevollen Zuhause gesehen.