Ginger

NameGinger
ID-NummerID 22/114
Geschlechtweiblich
Geburtsdatumgeb. ca. 10/2020
RasseEKH
Farberot getigert / weiß
Eigenschaftensozial
HaltungsformWohnungshaltung
Krankheiten/ Handicaps

Animal Hoarding – ein furchtbarer Teufelskreis. Die krankhafte Sucht Tiere zu sammeln, schafft oft ein unglaubliches Tierleid. Ursprünglich aus dem Wunsch heraus, Tieren zu helfen, wächst die stetig wachsende Zahl von Tieren den betroffenen Menschen förmlich über den Kopf. Krankhaft ist dabei das Unvermögen, dies zu erkennen und Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Aus einer kleinen Wohnung konnten unsere spanischen Tierschutzkollegen zahlreiche Katzen retten, die dort unter schlechten hygienischen Bedingungen hausen mussten. Sie waren mangelhaft ernährt worden, hatten Parasiten, haben nie eine Impfung oder gar medizinische Versorgung erhalten und waren alle unkastriert, was zu einer völlig unkontrollierten Vermehrung führte.

Menschliche Nähe oder Fürsorge war für die Tiere ein Fremdwort. Sie wurden niemals gestreichelt, mit einem lieben Wort bedacht oder jemals mit einem Leckerchen verwöhnt.

Ginger (geb. ca. 10/2020) hatte es in dem Tiersammler-Haushalt gleich vierfach schwer. Sie war Mutter von drei Babys, die sie unter den katastrophalen Lebensumständen aufziehen musste. Zum Glück half ihr ihre Schwester Mint dabei, die Kleinen zu umsorgen.

Die Rettung der kleinen Katzenfamilie kam zum Glück noch rechtzeitig, denn die fehlende Hygiene hätte den Kitten schnell zum Verhängnis werden können.

Ginger durfte zusammen mit ihren Babys und ihrer Schwester Mint auf eine Pflegestelle ziehen und sich ganz in Ruhe um ihren Nachwuchs kümmern. Auch Tante Mint hatte stets ein wachsames Auge auf die immer unternehmungslustiger werdenden Racker.

Schließlich kamen die Kätzchen in ein vermittlungsfähiges Alter und fanden ein schönes Zuhause. Jetzt, da ihre Kinder aus dem Haus sind, kann Ginger sich endlich erholen und all die Dinge tun, zu denen eine vielbeschäftigte Mutter sonst nicht kommt.

Ginger ist durch ihre Vergangenheit sehr zurückhaltend, da sie Menschen nicht gerade von ihrer besten Seite kennengelernt hat. Ginger hat durchaus Interesse, sich im gleichen Raum aufzuhalten, achtet aber immer sorgfältig auf einen Sicherheitsabstand. Ginger wäre mit diesem Arrangement auch durchaus zufrieden, denn die richtigen Annehmlichkeiten im Zusammenleben mit Menschen hat sie ja noch gar nicht so richtig kennenlernen können. In der selbstbewussten Ginger steckt sehr viel Potential, das man nur aus ihr herauskitzeln muss. Man muss sie sozusagen ein wenig zu ihrem Glück zwingen und die Geduld haben, dranzubleiben, um die kleine Nuss zu knacken.

Liebe geht bei Ginger definitiv durch den Magen. Sie ist ein Schleckermäulchen und einer Leckerei kann sie einfach nicht widerstehen. Ein Fressnapf besonders mit flüssigem Feuchtfutter wie „Soup“, den man in immer geringer werdendem Abstand platziert, wird sie schnell aus der Reserve locken. Ginger liebt Pasten, besonders mit Fischgeschmack, die man sich auf den Finger drücken kann, um direkt auf Tuchfühlung zu gehen. Und wenn man den Finger dann schon einmal am Schnäuzchen hat, kann man Ginger auch gleich an der Wange kraulen. Das mag die hübsche Genießerin am allerliebsten.

Ginger ist eine sehr verträgliche und soziale Katze, die keinerlei Probleme hat, sich mit Artgenossen anzufreunden und sich zu integrieren. Auch wenn sie sich super mit ihrer Schwester Mint versteht, wäre es für beide Katzendamen doch besser, jeweils zu einem menschenbezogenen Samtpfötchen zu ziehen, da sie sich dann sehr viel schneller öffnen werden. Zu groß sollte die Katzengruppe dennoch nicht sein, damit sich Ginger nicht einfach heimlich still und leise in den Hintergrund verkrümelt. Feste Bezugspersonen, die die nötige Geduld aufbringen, um Ginger in Bezug auf Menschen umdenken zu lassen, wären perfekt.

Ihr Name Ginger stammt aus dem englischen Sprachraum, wo mit “ginger cat“ eine rote Katze bezeichnet wird. Da die rote Fellfärbung x-chromosomal rezessiv vererbt wird, ist sie bei Katern sehr viel häufiger anzutreffen, als bei weiblichen Tieren. Und so hat Ginger nicht nur ein wunderschönes, sondern auch seltenes Feuerpelzchen, das ihr gut zu Gesicht steht. Ihrer Attraktivität ist sich Ginger durchaus bewusst und weiß sich vor der Kamera vorteilhaft zu präsentieren – vorausgesetzt, sie hat Lust dazu.

Ihre Reisevorbereitungen hat Ginger bereits getroffen. Sie ist kastriert, geimpft, gechipt, negativ auf FIV und FeLV getestet und hat sich auch ihren EU-Reisepass schon zurechtgelegt. Einzig und alleine die Fahrkarte nach Deutschland fehlt ihr noch.

Ginger liebt es, aufmerksam zu beobachten. Das tut sie am liebsten an einem abgenetzten Fenster, wo ihr kein Vogel und kein Schmetterling entgeht. Noch schicker wäre natürlich ein gesicherter Balkon, wo sie nach den vielen aufregenden Eindrücken ihr schönes Fellchen in der Sonne durchglühen lassen könnte.

Und das süße Nichtstun genießt sich zu zweit viel besser. Vielleicht darf Ginger ja Ihnen Gesellschaft leisten?


Ginger ist am 20.04.2024 in ein deutsches Tierheim gereist. Wir drücken fest die Daumen, dass sie schnell ihr Glück findet.