Guateque

Von Tierschützern betreute Katzenkolonien sind kleine Oasen inmitten all der Gefahren und Entbehrungen eines Streunerkatzendaseins. Hier treffen sich die unterschiedlichsten Katzen, um sich einmal satt essen zu können. Noch nicht kastrierte, kranke oder völlig hilflose Tiere werden im Tierheim aufgenommen, gesundgepflegt und vermittelt oder infolge des Platzmangels im Tierheim nach erfolgter Kastration wieder ausgesetzt. Durch dieses Raster rutschen Tiere, die diese Kriterien nicht erfüllen, sich aber genauso nach einem sicheren Obdach sehnen.

Guateque (geb. ca. 06/2022) hatte die Fahrt zum Tierheim für die Kastration schon einmal angetreten. Dies zeigt das kleine herausgeknipste Ohreckchen, das ein Erkennungsmerkmal für bereits kastrierte Tiere ist. Als junger gesunder Kater wurde er allerdings wieder in der Kolonie ausgesetzt.  Guateque zeigte sich in der Kolonie aber sehr vertrauensvoll und anhänglich und freute sich jedes Mal riesig, wenn die freiwillige Helferin mit Futter und Streicheleinheiten im Gepäck anrückte. Tiere, die keine Skepsis vor Menschen haben, sind besonders gefährdet, da nicht jeder Mensch einer freilebenden Katze wohlgesonnen ist. Und so durfte Guateque nun zum zweiten Mal ins Tierheim mitfahren – dieses Mal allerdings, um ein Zuhause zu bekommen.

Die Quarantänezeit saß Guateque sozusagen auf einer Backe ab. Er freute sich darüber, dass ihm Fürsorge und Pflege zuteilwurde, der Napf immer gefüllt war und alle es gut mit ihm meinten.

Aber natürlich war auch für den sozialen und geselligen Guateque das Katzengemeinschaftszimmer ein großer Fortschritt. Die Menschen im Tierheim haben doch zu wenig Zeit und den langweiligen Tierheimalltag kann man sich dann mit netten Artgenossen vertreiben.

Guateque schließt schnell Freundschaft und ist mit anderen Katzen sehr verträglich. Auch in seinem neuen Zuhause sollte er auf jeden Fall wieder die Gesellschaft eines oder mehrerer Samtpfötchen bekommen, denn eine Einzelhaltung wäre für ihn gar nicht denkbar. In einen bislang katzenlosen Haushalt kann er natürlich auch gerne ein passendes Kumpelchen mitbringen.

Sein langhaariges Pelzchen war ein kluger Schachzug, denn viele Menschen kraulen gerne längeres Fell. Und auf Liebkosungen ist Guateque besonders aus. Jede Stelle darf bzw. muss gründlich durchgekrault werden und selbst dann ist Schmuser Guateque noch nicht zufrieden. Mehr und länger geht bei ihm immer und er ist bestimmt nicht derjenige, der zuerst mit dem Kuscheln aufhört. Da ist ihm auch jeder Trick recht. Ob er die streichelnde Hand mit den Pfötchen festhält oder mit Liebesknabberein zum Weitermachen animiert – wenn es um Streicheleinheiten geht, zieht Guateque alle Register.

An sein Zuhause stellt Guateque nur sehr bescheidene Ansprüche. Fleißige Streichler, nette Katzengesellschaft und vielleicht einen abgenetzten Balkon zum Faulenzen würden seinen Wunschzettel schon komplettieren. Mit seinem freundlichen Wesen könnte Guateque auch ein toller Spielkamerad für Kinder sein, die sich nicht daran stören, dass Guateque mal an den Fingern knabbert. Und Katzenanfänger hätten das perfekte Erfolgserlebnis.

Sein Name ist Programm. Guateque bedeutet auf Spanisch „Party“ und genau die wird er feiern, wenn er endlich am Ziel seiner Träume angekommen ist.

Guateque ist auf seine Reise gut vorbereitet. Er ist kastriert, geimpft, negativ auf FIV und FeLV getestet und trägt einen Microchip. Den EU-Heimtierausweis zeigt er brav an der Grenze vor und die einzige Frage, die sich ihm stellt ist „Wann geht´s endlich los?

Diese Frage können nur SIE beantworten!

Guateque ist am 27.01.2024 in ein deutsches Tierheim gereist. Wir wünschen ihm, dass er schnell ein Zuhause findet.