Indi

Als Abfall menschlicher Ignoranz und Grausamkeit wurden Indi und seine Schwester Lola (geb. ca. 05/2022) in einer Mülltonne gefunden. Die beiden waren noch sehr klein und wären elendig gestorben, wenn nicht ein freundlicher Mitarbeiter der städtischen Müllabfuhr die leise wimmernden Fellbündelchen noch rechtzeitig entdeckt und gerettet hätte. Er brachte sie in einem leeren Pappkarton unter, den er bis zur Übergabe an unsere Tierschutzkollegen in sein Fahrerhaus stellte. Ein wunderbares Beispiel von Verantwortung und Tierliebe.

Dass die beiden erst wenige Tage alten Kätzchen überlebten, war wirklich ein kleines Wunder. Da das Päppeln von solchen Winzlingen im Tierheim gar nicht zu leisten ist, wurden die beiden in einer spezialisierten Pflegestelle untergebracht, denn das ständige Füttern ist wirklich ein Fulltime-Job. Indi und Lola hingegen wähnten sich im Paradies, denn sie wurden im wahrsten Sinne des Wortes großgekuschelt. Doch auch ohne einen Sündenfall wurden Lola und Indi nach drei Jahren aus dem Paradies vertrieben, als neue Notfellchen auf ihrer Pflegestelle untergebracht werden mussten. Nach der heimeligen Geborgenheit fanden sie sich plötzlich in der Realität des Tierheims wieder und waren völlig verunsichert und verängstigt. Für Katzen, die aus einer behüteten Pflegestelle ins Tierheim umziehen müssen, kommt dies einem Kulturschock gleich. Ebenso empfinden sie es auch als Vertrauensbruch und bringen nicht selten eine Skepsis mit, die es mit viel Liebe wieder auszuräumen gilt.

Ein wenig Trost spendeten die anderen Samtpfötchen, die sie in dem Gemeinschaftszimmer kennenlernten und die alle ihre traurigen Vorgeschichten zu erzählen hatten. Geteiltes Leid ist ja bekanntermaßen halbes Leid und den sozialen Geschwistern fiel es nicht schwer, Freundschaften zu knüpfen und sich gegenseitig aufzumuntern.

Indi machte der bezaubernden Erika schöne Augen und stieß bei der Siam-Schönheit sofort auf Gegenliebe. So sieht man ihn nun immer mit seiner Herzensdame kuscheln und langsam wieder etwas mehr Zuversicht bekommen.

Indi ist ein ganz süßes Kerlchen und wird seiner neuen Familie viel Freude bereiten. Allerdings wird er am Anfang ein wenig Zeit und Geduld benötigen, bis er sich wieder richtig vertrauensvoll öffnen und der großartige goldige Indi sein wird, der er in seiner Pflegestelle war. Ein ruhiges Zuhause ohne Hektik wäre für Indi die beste Wahl, damit er sich richtig entfalten kann. Für Indi würde ein kleiner Traum in Erfüllung gehen, wenn er seine Erika mitbringen dürfte und zwei Katzen zu adoptieren, die sich so mögen, ist ja auch ein echtes Heimspiel. Aber Indi ist auch freundlich und offen für neue Freunde und wird sich schnell integrieren können.

Auch optisch kann Indi absolut punkten und mit der schönen Erika durchaus mithalten. Sein hübsch gemustertes grau-weißes Fell, seine ausdrucksvollen gelben Augen und besonders der süße Nasenfleck machen auch ihn zu einem echten Hingucker. So hat sein Name Indi, der aus dem Sanskrit abgeleitet ist und „Schönheit“ bedeutet, seine absolute Berechtigung.

Auch wenn Indi momentan noch ein wenig aufgepäppelt wird, ist er bereit, um in die große weite Welt zu ziehen und sein Glück zu suchen. Er hat sich bestens vorbereitet und ist kastriert, geimpft, negativ auf FIV und FeLV getestet und mit seinem Mikrochip und internationalen Heimtierausweis steht im nun die Welt auch offen.

Reisen ist das beste, ja das einzige Heilmittel gegen Kummer (Alfred de Muset)

Indi freut sich auch über liebe Paten, die seine Versorgung finanziell unterstützen.