Lunarcito

NameLunarcito
ID-NummerID 24/058
Geschlechtmännlich
Geburtsdatumgeb. ca. 08/2017
RasseEKH
Farbegrauweiß getigert
Eigenschaftensozial
HaltungsformWohnungshaltung
Krankheiten/ HandicapsFIV-positiv
Augenerkrankungen s. Text

Betreute Katzenkolonien bieten vielen herrenlosen Katzen die einzige Möglichkeit, um an gutes Futter zu gelangen. Viele warten schon ungeduldig auf die freiwilligen Helfer des Tierheims, die die Kolonien aufsuchen und die Tiere versorgen. Hier trifft man auf viele bekannte Gesichter, die die Futterplätze regelmäßig nutzen, aber auch immer wieder auf neue Katzen, die noch etwas zaghaft sind und sich eher im Hintergrund halten. Diesen gilt die besondere Aufmerksamkeit der Tierschützer. Haben sie eine Ohrmarkierung als Zeichen, dass sie bereits kastriert sind? Sind sie womöglich verletzt oder machen sie einen kranken Eindruck? Sind sie alt und hilflos? Oder noch viel zu jung, um eine Überlebenschance zu haben? Sind sie trächtig? Viele Fragen, die man nicht unbedingt auf den ersten Blick klären kann.

Lunarcito (geb. ca. 08/2017) jedoch, hatte ganz offensichtlich Probleme mit seinen Augen. Sie waren verklebt und er konnte nur blinzeln. Keine gute Voraussetzung für ein Leben auf der Straße. So war er einer der Kandidaten, die gefangen und ins Tierheim gebracht wurden.

In der Tierklinik wurde Lunarcito dann erst einmal gründlich untersucht. Vermutlich hatte er als Katzenbaby einen Katzenschnupfen gehabt, eine häufige Erkrankung bei ungeimpften Tieren. Als Folge der Virusinfektion hat er eine Entzündung der Hornhaut (Keratitis) zurückbehalten, die zu einer Trübung und damit zu einer Einschränkung des Sehvermögens führt. Möglicherweise ist durch die Infektion auch der Tränenabflusskanal in Mitleidenschaft gezogen wurden, denn bei Lunarcito läuft die Tränenflüssigkeit über den Lidrand. Sein Blinzeln ist in einer angeborenen und unvollständigen Trennung der Augenlider begründet. Da bei Lunarcito vorwiegend das linke Auge betroffen ist, hat er im täglichen Leben aber keinerlei Probleme. Er wird mit einem Medikament behandelt, das es zum Glück in Form schmackhafter Leckerchen gibt, so dass die tägliche Therapie Belohnung zugleich ist.

Als wäre dies nicht schon genug, wurde Lunarcito auch noch positiv auf FIV getestet. Zum Trost durfte er auf eine Pflegestelle umziehen, wo er sich mit dem ebenfalls FIV-positiven Midnight in Windeseile angefreundet hat.

Wenn uns die Katzen von ihrer Vergangenheit erzählen könnten, würden wir vieles besser verstehen. Lunarcito hat sicherlich nichts Schönes erlebt und so ist er Menschen gegenüber noch sehr skeptisch. Bei Fremden verlässt er einfach den Raum, ohne jedoch ängstlich oder gar panisch zu sein. Vertraute Menschen dürfen ihn streicheln, doch Lunarcito bestimmt, wie oft und wie lange. Auch hier geht er einfach fort, wenn es ihm genug ist. Die Pfote als Abwehr erheben, oder gar kratzen oder beißen würde er nie.

Da sich auch seine Augenprobleme bei Stress verstärken, sucht Lunarcito ein ruhiges Zuhause mit einem geregelten Tagesablauf und festen Bezugspersonen. Viel Trubel, kleine Kinder oder häufiger Besuch sind für ihn nicht geeignet. Lunarcitos Menschen müssen gerade am Anfang etwas Geduld mitbringen, damit er sich in Ruhe einleben kann. Auch sollte keine große Erwartungshaltung an ihn gestellt werden, denn ein ausgesprochener Schmusekater ist er (noch) nicht. Lunarcito sollte einfach so mitlaufen und selbst bestimmen dürfen. Er ist ein angenehmer Hausgenosse, der sein Potential noch gar nicht ausgeschöpft hat.

Die beste Eingewöhnungshilfe ist ein menschenbezogenes Samtpfötchen, das sich Lunarcito zum Vorbild nehmen kann. Durch Kumpelchen Midnight hat Lunarcito sehr an Vertrauen und Selbstbewusstsein gewonnen. Die beiden spielen sehr viel miteinander und kümmern sich gegenseitig umeinander. Für Lunarcito wäre ein freundlicher Artgenosse also ein absolutes Muss.

Lunarcito liebt es zu spielen und würde sich bestimmt auch über einen Freiluftspielplatz auf einem abgenetzten Balkon freuen.

Der schneeweiße Schatz mit den hübschen Tigerflecken ist bereits kastriert, geimpft, negativ auf FeLV und positiv auf FIV getestet. Seine Augen werden vermutlich dauerhaft behandelt werden müssen, wobei eine Besserung durchaus möglich ist, wenn er in einem geborgenen Zuhause angekommen ist und Wurzeln geschlagen hat. Er trägt einen Mikrochip und darf mit seinem internationalen Heimtierausweis auch auf die große Reise nach Deutschland gehen.

Lunarcito – ein besonderer Kater für besondere Menschen.

Lunarcito freut sich auch über liebe Paten, die seine Versorgung finanziell unterstützen.