Ninazu
Name | Ninazu |
ID-Nummer | ID 22/152 |
Geschlecht | männlich |
Geburtsdatum | geb. ca. 06/2015 |
Rasse | EKH |
Farbe | grau getigert / weiß |
Eigenschaften | sozial |
Haltungsform | Wohnungshaltung |
Krankheiten/ Handicaps | FIV positiv |
Mitte Juni 2022 gelang es der spanischen Polizei einer grausamen Tierquälerei ein Ende zu setzen. Ein Tierkrematorium hatte den entscheidenden Hinweis geliefert, nachdem regelmäßig komplett ausgeblutete Hunde und Katzen dort abgegeben worden waren. Auf einem abgelegenen Bauernhof wurde jahrelang eine illegale Tierblutbank betrieben. Die Tiere wurden dort unter unvorstellbaren Haltungsbedingungen zusammengepfercht und als Blutspender missbraucht. Das unter unhygienischen Bedingungen entnommene Blut wurde an Tierkliniken und Tierarztpraxen im In- und Ausland geliefert und damit ein Millionengeschäft gemacht. 300 Tiere – Hunde, Katzen und Kaninchen – konnten beschlagnahmt und auf verschiedene Tierschutzorganisationen verteilt werden.
Alle Tiere befanden sich in einem katastrophalen Gesundheits- und Ernährungszustand und mussten intensiv behandelt und gepflegt werden. Und leider kam für einige die Rettung zu spät.
Ninazu (geb. ca. 06/2015) hatte im Gegensatz zu seinen Leidensgenossen zum Glück keinen so langen Behandlungsmarathon in der Tierklinik zu absolvieren. Er war zwar wie alle anderen auch abgemagert und dehydriert, litt jedoch nicht unter einer schweren Infektion. Zumindest keiner sichtbaren. Denn leider wurde bei Ninazu ein positives Testergebnis für FIV festgestellt. Traurigerweise kein Einzelfall bei den Blutbankopfern. Vermutlich wurde das Virus durch unsterile Blutentnahmebestecke weitergegeben. Ninazu zeigt jedoch keine Symptome und es geht ihm gesundheitlich gut.
Ninazu durfte nach Abschluss der Quarantänezeit in eine Pflegestelle umziehen. Hier lernte er zwei Monate später die hübsche Pantherin Naia kennen, die ebenfalls positiv auf FIV getestet wurde. Naia bemüht sich rührend um Ninazus Freundschaft und fordert ihn immer wieder zum Spielen auf. Doch leider steht Ninazus Schüchternheit ihm noch komplett im Weg, sich Mensch und auch Tier zu öffnen.
Ninazus sanfte Seele hat unter den fortwährenden Quälereien und Misshandlungen schwer gelitten und es wird für Ninazu noch ein sehr weiter Weg sein, bis er seine Vergangenheit hinter sich lassen und einer neuen Zukunft hoffnungsvoll entgegenblicken kann. Doch Ninazu geht diesen Weg – ganz langsam Schritt für Schritt. So kann man inzwischen vorsichtig auf ihn zugehen und ihn behutsam am Köpfchen kraulen. Diese Liebkosung löst bei Ninazu einen ganz niedlichen Mechanismus aus. Ninazu lässt sich dann auf die Seite fallen und präsentiert sein Bäuchlein zum Streicheln. Es ist ein großer Vertrauensbeweis, den Bauch angeboten zu bekommen und auch ein sicheres Zeichen dafür, dass Ninazu Streicheleinheiten nicht nur toleriert, sondern sehr zu schätzen weiß. Steter Tropfen höhlt den Stein und so wird man durch immer wieder angebotene (und nicht aufgedrängte) Liebkosungen Ninazus Vertrauen erlangen und sein Herz erobern.
Für Ninazu suchen wir die menschliche Nadel im Heuhaufen, denn schon jedes einzelne der drei Merkmale schüchtern, „FIV-positiv“ und „nur“ ein Grau-Weiß-Tiger reicht bereits aus, um die Hoffnung auf ein richtiges Zuhause fast aufzugeben. Aber nur fast! Wir sind sicher, dass es sie gibt – die netten Menschen, die sich nicht trotz, sondern gerade aufgrund dieser drei (Ausschluss-) Kriterien in Ninazu verlieben und sich der Herausforderung stellen, ihn glücklich zu machen. Denn genau das hat der süße Schatz mehr als verdient.
Hilfreich für die Eingewöhnung wäre ein freundliches und menschenbezogenes Samtpfötchen, das Ninazu unter die Fittiche nimmt und ihm zeigt, dass Menschen auch ganz toll sein können. Ninazu ist die Gesellschaft anderer Katzen gewöhnt, sollte aber nicht in einer großen Gruppe die Möglichkeit bekommen, sich ständig im Hintergrund halten zu können. Gerne kann er auch zusammen mit Naia vermittelt werden, die mit ihrem sanften und liebenswerten Charakter eine perfekte Wahl wäre.
Sicherlich würde ein abgenetzter Balkon Ninazu neugierig machen und ihn aus der Reserve locken. Auf jeden Fall sollte er mehrere Höhlen bekommen, um immer einen sicheren Rückzugsort zu haben, denn diese Sicherheit ist für ihn wichtig.
Auch wenn sich Ninazu auf seine Reise ins Glück gut vorbereitet hat – er ist bereits kastriert, geimpft, gechipt, positiv auf FIV und negativ auf FeLV getestet – hat er doch davor schon etwas Bammel. Die lange und stressige Fahrt wird sicherlich dazu führen, dass sich Ninazu erst einmal verkrümeln wird und man muss viel Geduld mit ihm haben.
In der sumerischen Religion war Ninazu der Gott des Schutzes und der Heilung. Beides braucht er nun – den Schutz eines geborgenen Zuhauses und die Heilung seiner geschundenen Seele.
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