Safari

Patones, ein kleines ca. 60 Kilometer nördlich von Madrid gelegenes Dorf, das sich in die liebliche Hügellandschaft um den Fluss Jarama schmiegt, ist mit seinen verwinkelten Gassen und alten Gebäuden ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Auf schönen Spazierwegen trifft man auf unzählige Katzen, die ein willkommenes Fotomotiv darstellen. Doch die malerische Idylle trügt. Der Blick hinter die wunderschöne Kulisse zeigt unendlich viel Tierleid. Regelmäßig kommen unsere Tierschutzkollegen nach Patones, um die Tiere zu kastrieren, und immer wieder treffen sie auf Notfälle, die sofortiger Hilfe bedürfen.

So gelangte auch Safari (geb. ca. 09/2017) in die Obhut unserer Kollegen. Er war schwach und dehydriert und nur noch ein Schatten seiner selbst. Safari wurde sofort in der Tierklinik mit Infusionen versorgt und in der obligatorischen Quarantänezeit mit gutem Futter wieder liebevoll aufgepäppelt. Der hübsche Schatz erholte sich sehr schnell, jedoch war dieser Genesungserfolg getrübt durch einen routinemäßig durchgeführten positiven Leukosetest, der die Hoffnung auf eine baldige Vermittlung zunichtemachte.

Safari durfte jedoch auf eine Pflegestelle ziehen, wo er leider momentan von den anderen Katzen separiert lebt. War Safari zunächst noch etwas eingeschüchtert, so taute er in wenigen Tagen auf wie ein Eisblock in der Sonne. Sobald sein Pflegefrauchen sein Zimmer betrat, nahm er interessiert Kontakt auf und bedankte sich für Streicheleinheiten mit einem freundlichen Schnurrkonzert, das von Tag zu Tag lauter wurde. Nur für das Hochheben auf den Arm reicht Safaris Vertrauen noch nicht aus. Doch er würde niemals Fauchen oder Kratzen, sondern verkrümelt sich dann einfach. Da die meisten seiner Fellkollegen es gar nicht schätzen, hochgehoben zu werden, befindet er sich mit dieser Abneigung in bester Gesellschaft und nach so kurzer Zeit ist ein solcher Vertrauensbeweis auch nicht zu erwarten.

Safari ist im Umgang mit Menschen sehr sanft und freundlich und sein ruhiger Charakter macht ihn zu dem perfekten samtpfötigen Lebensgefährten. Da in Safaris Adern Russisch Blaues Blut fließt und er auch die Sensibilität dieser Rasse geerbt hat, sollte sein Zuhause ruhig und stressfrei sein. Gemütliche Kuschelstunden auf einem weichen Schoß und sanfte Kraulmassagen seines hübschen Platinpelzchens wären genau nach seinem Geschmack. Doch ein kompletter Couchpotato ist Safari nicht. Auch er hat seine „fünf Minuten“, in denen er gerne spielen und etwas erleben möchte. Ein toller Catwalk oder Kletterbaum oder gar ein Sonnenplatz auf einem abgenetzten Balkon würde Safari sicherlich sehr zu schätzen wissen.

Zwar lebt Safari bedingt durch seinen positiven FeLV-Test zurzeit alleine, doch reagiert er auf die kurzen Momente, in denen er die anderen Katzen durch die geöffnete Tür erblicken kann, weder ängstlich oder aggressiv, sondern neugierig und interessiert. Eine große Katzengruppe würde Safari vielleicht ein wenig überfordern, doch die Gesellschaft einer freundlichen und sanften Katzendame erscheint uns ideal für ihn zu sein.

Safari hat sich in so kurzer Zeit zu einem wahren Traumkaterchen gemausert, der seinen neuen Menschen viel Freude bereiten wird. Und das Ende der Meßlatte ist ja noch nicht einmal erreicht.

Safari ist bereits kastriert, was das kleine ausgeknipste Ohrspitzchen anzeigt, geimpft, gechipt, negativ auf FIV und positiv auf FeLV getestet und besitzt einen EU-Heimtierausweis.

Der Name „Safari“ kommt aus dem ostafrikanischen Swahili und bedeutet „Reise“.

Endet Safaris lange ungewisse Reise nun endlich in einem geborgenen Zuhause direkt in Ihren Armen?

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Safari ist am 21.01.2023 in ein deutsches Tierheim gereist. Wir drücken fest die Daumen, dass er schnell ein Zuhause findet.