Ceporro

Wieder versetzte ein Anruf der Polizei unsere spanischen Tierschutzkollegen in große Beunruhigung. Sie wurden zu einem Notfall in Fuente el Saz, einer kleinen Gemeinde nordöstlich von Madrid gerufen.

Ein Mann hatte die Polizei alarmiert, nachdem er nach Rückkehr aus dem Urlaub auf seinem Grundstück einen schwerverletzten Kater in einer Schlagfalle gefunden hatte.

Diese grausamen Schlagfallen sind eigentlich in Spanien verboten, doch die landläufige Praxis sieht anders aus, als die Theorie.

Auch bei uns sind in den meisten Bundesländern diese Fallen auf Antrag von Jägern noch zugelassen. Die Fallen müssen lediglich in sogenannten Fangbunkern aufgestellt werden, die Menschen vor Verletzungen schützen sollen. In Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland ist die Jagd mit Schlagfallen komplett verboten.


Das schwerverletzte Katerchen wurde Ceporro getauft (cepo = span. Falle).

Der arme Schatz musste ganz behutsam mitsamt der mörderischen Falle in die Tierklinik transportiert werden.

Hier wurde die rostige Schlagfalle vorsichtig in Narkose entfernt.

Wie lange Ceporro unter unvorstellbaren Schmerzen hat leiden müssen, macht das Ausmaß seiner Verletzung deutlich. Der Knochen lag frei, das Gewebe war ausgetrocknet und nekrotisch und Maden besiedelten bereits die Wunde.

Das Hinterbeinchen ist in diesem Zustand leider nicht mehr zu retten und muss amputiert werden.

Zunächst wurde der untere abgestorbene Bereich des Beins entfernt.

Ceporro wird nun erst einmal antibiotisch behandelt und etwas aufgepäppelt, um ihn auf seine schwere Operation, der kompletten Amputation des Hinterbeinchens, vorzubereiten.

Wir drücken dem tapferen Ceporro fest die Daumen, dass er wieder gesund wird und sich von den furchtbaren Qualen erholt.