Illegaler Tierblut-Handel

Mit einem Anruf von der Polizei begann für unsere spanischen Kollegen ein Albtraum, der leider kein Traum, sondern bittere Realität war.

Die Polizei war von einem Tierkrematorium informiert worden, dass bei ihnen Hunde und Katzen abgegeben worden waren, die wirkten, als hätten sie kein Blut mehr im Körper. Die Polizei ging dieser Meldung nach und deckte einen illegalen Tierblut-Handel auf. Der Betreiber hielt 200 Galgos, 60 Katzen und zahlreiche Kaninchen als Blutspender und verkaufte die so gewonnenen Blutkonserven.

Mehrere Tierschutzvereine wurden um Hilfe gebeten und das Bild, das sich unseren Kollegen dort bot, war unbeschreiblich grauenvoll.

Die Tiere waren auf engstem Raum zusammengepfercht, vegetierten im Dreck dahin und waren ausnahmslos ausgemergelt und schwerkrank. Der Anblick trieb ihnen Tränen der Wut, der Verzweiflung und des Mitgefühls in die Augen und war wieder ein Beispiel für die auch psychische Belastung, der man im Tierschutz ausgesetzt ist.

Obwohl das Tierheim die kapazitätsmäßige Grenze durch die Beschlagnahmung von Tieren aus einem Animal Hoarding Haushalt und der diesjährigen „Kittenschwemme“ schon überschritten hat, nahmen unsere Kollegen 60 Hunde, 20 Katzen und 20 Kaninchen auf, die sich in einem besonders desaströsen Zustand befanden, um sie in der tierheimeigenen Tierklinik zu behandeln.

Die Mitarbeiter kämpfen rund um die Uhr um jedes einzelne Leben. Wir möchten Ihnen über einzelne Schicksale berichten und werden Sie auch weiterhin auf dem Laufenden halten.

Bitte haben Sie Verständnis, dass die folgenden Fotos und Videos kein schöner Anblick sind, aber die dunkle und traurige Wirklichkeit des Tierschutzes widerspiegeln.

Katerchen Kefren litt unter einer schweren Infektion der oberen Atemwege. Seine Nase war so verklebt und verkrustet, dass er massive Atemprobleme hatte und mühsam durch den Mund nach Luft schnappte.
Kefren wird nun intensivmedizinisch behandelt.

Eigentlich ist Kefren ein schwarzer Panther. Seine rotbraune Fellfärbung weist auf eine schwere Fehlernährung mit einem Mangel an der Aminosäure Tyrosin und dem Spurenelement Kupfer hin. Vermutlich hat ein Parasitenbefall dieses Phänomen noch verstärkt.

Ein Zeichen, wie lange die Katzen unter katastrophalen Zuständen leiden mussten.

Pantherchen Keops war völlig geschwächt und konnte sich kaum bewegen. Der arme Schatz konnte trotz sofortiger intensivmedizinischer Maßnahmen nicht gerettet werden. 

Er starb nach wenigen Tagen.

Das Schicksal von Micerinos machte schließlich das ganze Ausmaß der skrupellosen Blutgewinnung deutlich.

Der Gesundheitszustand des liebevollen und extrem schmusigen Weißtigers verschlechterte sich plötzlich dramatisch. Micerinos hatte Untertemperatur, einen sehr niedrigen Blutzuckerspiegel und freie Flüssigkeit im Brustkorb, die zu einer sehr erschwerten Atmung führte. Die Flüssigkeit wurde abpunktiert und zur Klärung der Ursache wurde eine Sonographie durchgeführt. Dort zeigte sich ein Loch in der oberen Herzwand, das nicht angeboren, sondern durch eine Blutentnahme direkt aus dem Herzen entstanden war. Vermutlich waren die peripheren Venen an den Beinen von den ständigen Blutentnahmen bereits zerstochen.

Micerinos geht es sehr schlecht und er kämpft tapfer um sein Leben.

Zu den Opfern gehören aber nicht nur die beschlagnahmten Tiere. Die Dunkelziffer ist hoch.


Wie viele Tiere von diesen verbrecherischen Tierblut-Händlern bereits zu Tode gequält worden sind, werden wir nie erfahren.

Und auch unter den Patienten, die diese Blutkonserven erhalten haben, wird es viele Tiere geben, die die Transfusion nicht überlebt haben oder durch sie infiziert worden sind. Denn zwei der aufgenommenen Spenderkatzen wurden positiv auf FIV getestet, einige Hunde sind an Leishmaniose erkrankt und viele Tiere leiden an schweren Infektionen. Die Gewinnung der Blutkonserven erfolgte unter Außerachtlassung sämtlicher Hygienemaßnahmen, so dass bakterielle Kontaminationen, die zu einer lebensbedrohlichen Sepsis führen, an der Tagesordnung gewesen sein dürften

Wenn Sie die kostspielige und personalintensive Behandlung dieser geschundenen Seelchen unterstützen möchten, würden wir uns sehr freuen.

Vielen herzlichen Dank!