Demi Moore

NameDemi Moore
ID-NummerID 23/043
Geschlechtweiblich
Geburtsdatumgeb. ca. 02/2022
RasseSiam-Mix
Farbeseal point
Eigenschaftensozial
HaltungsformWohnungshaltung
Krankheiten/ Handicapss. Text

Da hatte ein Schutzengel wirklich alle Hände voll zu tun.

Wieder einmal war Patones, eine kleine Gemeinde nördlich von Madrid, der Fundort eines Notfellchens. Der Name des kleinen Touristenorts ruft bei unseren Tierschutzkollegen immer Unbehagen hervor, denn hier wurden schon viele Katzen in erbärmlichen Zustand aufgegriffen. Dieses Mal war es die kleine Demi Moore (geb. ca. 02/2022), die starke Atemprobleme hatte. Demi Moore wurde sofort in die tierheimeigene Klinik gebracht und untersucht. Der Grund für die Luftnot zeigte sich in einem Röntgenbild. Demi litt unter einer Zwerchfellhernie. Das Zwerchfell, eine Membran, die den Bauch- vom Brustraum abtrennt, weist hierbei eine Lücke auf, durch die Organe aus dem Bauch- in den Brustbereich verlagert werden und auf die Lunge drücken. Unbehandelt führt dies zum Tod. Die Zwerchfellhernie kann angeboren, möglicherweise aber auch traumatisch bedingt gewesen sein. Demi Moore muss wohl einmal einen Autounfall gehabt haben, denn man sah zusätzlich eine alte Fraktur der linken Hüfte, die inzwischen bereits wieder zusammengewachsen war. Wieviel Leid kann ein kleines Geschöpf ertragen?

Demi Moore musste sofort operiert werden. Die Rückverlagerung der Bauchorgane ist immer mit einem hohen Risiko behaftet und bei Demi lag die Leber direkt neben dem Herzen. Doch Demis Schutzengel, der sie so sorgsam auf den Straßen von Patones behütet hatte, war auch bei der Operation anwesend. Demi überstand den Eingriff gut, musste anschließend allerdings intensivmedizinisch überwacht und mit Sauerstoff versorgt werden. Wie schnell sich die tapfere Maus von der schweren Operation erholte, grenzte nahezu an ein Wunder. Bereits am nächsten Tag begann sie wieder zu fressen und nach drei Tagen konnte sie wieder ins Tierheim zurückverlegt werden.

Die Operation hat Demi fast schon wieder vergessen. Nicht jedoch ihr hartes und entbehrungsreiches Leben auf der Straße, das sich in ihre zarte Seele eingebrannt hat. Demi ist sehr schüchtern und hat große Angst vor fremden Menschen. Während ihrer Behandlungszeit ließ sie zwar ängstlich und ohne Gegenwehr alles brav über sich ergehen, doch saß sie auch in einer Behandlungsbox ohne Fluchtmöglichkeiten. Jetzt verkrümelt sie sich lieber, wenn neue Situationen sie unsicher machen.

Demi Moore wird in einem richtigen Zuhause sicherlich sehr viel schnellere Fortschritte machen, als in einem hektischen und unpersönlichen Tierheim. Und gemessen an dem, was sie schon alles hinter sich gebracht hat, ist das Erlernen, dass man Menschen auch Vertrauen schenken kann, ja wohl ein Klacks. Dennoch sind hier liebe Menschen mit etwas Fingerspitzengefühl gefragt, die Demi nicht unter Leistungsdruck stellen, sondern sie in Ruhe von selbst kommen lassen. Ein wenig Geduld und Ruhe und ganz viel Liebe sind die Therapie, die Demi nun braucht.

Dieser Aufgabe muss und sollte man sich allerdings nicht alleine stellen. Die wichtigste Hilfe erhält man von einem souveränen und menschenbezogenen Samtpfötchen, von dem Demi sich abschauen kann, wie das mit dem Menschenvertrauen so funktioniert. Demi ist überaus sozial und braucht andere nette Katzen wie die Luft zum Atmen. Eine Einzelhaltung wäre für Demi das Schlimmste, was man ihr antun kann.

Viele kuschlige Versteckmöglichkeiten geben ihr ein wohliges Gefühl von Sicherheit, spannende Spiel- und Klettergelegenheiten werden sie neugierig aus der Reserve locken. Und ein gesicherter Balkon würde zu einem Schönheitsschläfchen in der Sonne einladen.

Demi Moore ist bereits kastriert, geimpft, gechipt und negativ auf FIV und FeLV getestet und damit reisebereit – auch wenn sie ein wenig Bammel vor der langen Fahrt hat. Aber schließlich führt sie geradewegs in eine wundervolle Zukunft.

Demis Schutzengel würde sich nun gerne einem anderen Notfellchen zuwenden. Wer löst ihn ab und behütet die süße Demi Moore ein ganzes Katzenleben lang?


Demi Moore hat über einen anderen Verein ein neues Zuhause gefunden.